In den 1960ern und 1970ern war sie das Epizentrum des Hippie-Trails. Heute steigt hier nur noch vereinzelt blauer Rauch auf.
Mit dem Verbot der Nepalesischen Regierung, mit berauschenden Endprodukten der Hanfpflanze zu handeln, wurde es ruhiger in der Freak Street. Im Laufe der Jahre veränderte sich außerdem die Backpackerszene und das, was von ihr übrig blieb, ist einige Meter weitergezogen nach Thamel.
Thamel im Jahre 2017 ist irritierend. Alle Sinne sind stets gefordert, bisweilen überfordert. Trauben von laut knatternden Mopeds drängen sich an den restlichen Verkehrsteilnehmern auf den staubigen Straßen vorbei, nicht ohne beinahe ununterbrochen zu hupen. Die Luft wird abwechselnd von verschiedensten Küchendüften, Aromen von Räucherstäbchen und Müllgestank erfüllt, und das Auge ist stets damit beschäftigt, die zahllosen dargebotenen Produkte und Dienstleistungen zu erfassen, während es gleichzeitig gilt, nicht unter die Räder – im wahrsten Sinne des Wortes – zu kommen. In Thamel kann man alles kaufen. Alles. Von sündteurer Expeditionsausrüstung bis hin zu gefakten Modemarken, antike Holzmöbel ebenso wie handgeknüpfte Armbänder, Schmuck aus Kunststoff, Bier aus Dänemark, geschnitzte Instrumente, Wasserentkeimungstabletten und natürlich Marihuana und Haschisch.
An jeder zweiten Ecke kann ein Tempel entdeckt werden und auf die Straßen sind bunte Mandalas vor die Hauseingänge gemalt – zumindest jetzt, zum Lichterfest.
Gegen 22h gehen die Rollläden hinunter und die Straßenhunde übernehmen das Kommando und jaulen bis zum Morgengrauen, wenn sie sich endlich, erschöpft vom nächtlichen Treiben, wieder zur Ruhe begeben. Vielleicht übertönt sie dann aber auch nur der Verkehrslärm wieder.
Kathmandu liebt man oder man hasst es, dazwischen ist nicht viel möglich. Nach meinen ersten beiden Tagen hier, in dieser quirligen Stadt, zähle ich mich zu ersterer Gruppierung. Im Herzen bin ich eben scheinbar doch ein Althippie.
Morgen geht ’s erstmal nach Jiri. Der Wanderrucksack ist gepackt, im TIMS bin ich eingetragen (Trekkers‘ Information Management System) und das Busticket ist gekauft. Der Trek zum Everest Base Camp und zurück nach Lukla dauert von dort ca. 3 Wochen. Danach werd‘ ich sehen, ob es in Thamel auch ein Massageangebot für müde Wadeln zu erstehen gibt.
Hallo in den Osten!
Ich wäre mit dieser Müllabfuhr voriges Jahr auf Zakynthos auch schon zufrieden gewesen und was passiert mit dem Holzstützgerüst wenn es morsch ist???
Gl G Rosi
Du sagst es, Rosi, alles besser als nichts. Am Trek von Jiri nach Lukla muss man übrigens kaum nach dem Weg fragen. Man folge einfach immer der Spur an Zuckerlpapierln und dgl. Danach zumindest wird es besser.
He Harald! Danke, dass du uns mit so genialen Bilder und Texten auf dem Laufenden hälst. Ich hoffe, du hast deine Berufung zum Reiseblogger nicht entdeckt und kommst nicht nur mehr auf Besuch heim. Pass auf auf dich und lass dich von keinen heiligen Tieren fressen!!! GlG auch von Anna und Valentina
Das wäre natürlich ein nettes Zusatzverdienst, allerdings müsste der Blog dann voll mit links, Werbeeinblendungen etc sein. Und das wollen wir ja nicht.
Liebe Grüße zurück, auch an die Mädls!
PS: Sind Yaks eigentlich auch heilig?
Bestimmt!!! Yak, Rind, Kuh, alles das Gleiche.
Was is los mit dir? Hast keine Zeit mehr deinen europäischen Freunden zu schreiben? Es wird wohl wieder mal Zeit für einen Eintrag deinerseits!
Sonja hat ihre Tour übrigens bereits beendet und wird sich bald auf den Heimweg machen. Während du dich weiter auf den Weg machst, sind wir fleißig am Lernen: Latein, Geo, Mathe, Englisch… Hilfe!!! Wenn das so weiter geht, flüchte ich zu dir in die große Welt! Also benimm dich, weil ich könnte plötzlich dastehen und Zeugin werden, wenn du ein Zuckerlpapierl wegwirfst!!!
Mach’s gut!!!
Aber, aber! Dafür bist Du ja nun wirklich schon zu alt: Latein, Geo, Mathe… Ich natürlich noch viel mehr. Daher hab ich mich ja auch für die angewandte Geografie entschieden.
Du weißt genau, dass Du mich dabei nicht erwischen wirst. Jedoch hab ich mich heute schon 2 oder 3 Mal beim schlendern durch die Straßen Kathmandus ertappt, wie ich scheinbar grundlos reflexartig nach schräg hinten blicken hab müssen. Nicht nur Buddhas Augen reichen überall hin, so scheint’s Moni! 🙂
Noch was: was hat’s mit den Birnen auf sich?!?!
Naja, Irgendwas mit Äpfeln ist schließlich gaaaaanz was anderes.
Check’s noch immer nicht 🙄
Irgendwas mit Äpfel ist eine (köstliche) Süßspeise, welche mein Bruder wohl nicht erfunden, aber deren tatsächlichen Namen er vergessen haben dürfte, woraufhin sie eben diesen erhielt. Somit war das nicht mehr frei, mussten die Birnen herhalten. 😉
😆
Aber Harald! Man ist doch wohl nie zu alt um zu lernen!
Hab gestern ein Tuch-und-Sonnenbrillen-Foto von dir im LH Intranet gesehen! 😘
Stimmt natürlich, life-long-learning verlangt nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern lässt auch unsere Zellen weniger schnell grau werden.
Die LH nahm’s auch schon mal genauer mit Copyright und Datenschutz…da wird eine außergerichtliche Einigung fällig!